Wie funktioniert das Entdecken der Stadt im digitalen Zeitalter – Entwicklung einer App für Smartphones

Zur Erlanngung des Abschlusses Master of Engineering von Beuth Hochschule habe ich im Jahr 2016 eine Smartphone-App für das Medienunternehmen Mit Vergnügen entwickelt.  Dabei stellte ich mir zwei Hautpfragen:

  1. Wie kann man digitale Angebote nutzen, um sich in einer Stadt zu bewegen?
  2. Was fehlt auf dem Berliner App-Markt und wie kann sich Mit Vergnügen hier gewinnbringend und mit einem deutlichen Mehrwert für die Berliner positionieren?

Überlegungen

Es ist schlichtweg unmöglich, keine Apps zu nutzen, wenn man als moderner Mensch auf der Höhe der digitalen Zeit bleiben will. Niemand schreibt noch SMS, wenn man sich kostenlos über den Dienst Whatsapp Nachrichten schreiben kann. Wir lesen nicht Zeitung, sondern Schlagzeilen auf dem sozialen Netzwerk Facebook. Wir schauen nicht auf das Thermometer, sondern auf unser Mobiltelefon, um das Wetter zu prüfen.

Im Juli 2008 standen 500 Apps im App Store zum Download bereit. Mit der zunehmenden Nutzung von Smartphones, die schon lange nicht mehr nur mobile Telefone sind, sondern eben smarte Begleiter, stieg auch die Nachfrage nach Apps. Im Juli 2016 waren knapp 2 Millionen Apps verfügbar.  Auch im „Play Store“ des Konkurrenten Google, der Apps für das Betriebssystem Android bereitstellt, ist die Anzahl der Apps von 16.000 im Dezember 2009 auf über 2 Millionen im Juli 2016 gestiegen. Im Juni 2016 wurden seit dem ersten Download im Jahr 2008 130 Milliarden Apps aus dem App Store von Apple heruntergeladen, Tendenz steigend.

Eine Studie aus dem Jahr 2015 zeigt, dass 62 Prozent der gesamten Zeit, die für die Online-Nutzung verwendet wird, auf die Nutzung mobiler Endgeräte (also Smartphones zum Beispiel) fällt – und das wiederum fast nur Apps auf diesen mobilen Endgeräten genutzt werden, nämlich 90 Prozent der Nutzung. So verbringen wir bis zu zweieinhalb Stunden am Tag mit der Smartphone. Wir nutzen digitale Medien, um unsere Arbeit und unsere Freizeit zu organisieren und zu gestalten. Das Smartphone ist zum täglichen und persönlichen Begleiter durch das im Digitalen stattfindende Leben geworden.

Auf der Suche nach individuellen, personalisierten und neuen Erlebnissen und Erfahrungen greift der Nutzer daher auch immer wieder auf neue Apps zurück. Diese Sehnsucht spiegelt sich nicht nur bei der zwischenmenschlichen Kommunikation, sondern auch beim Bewegen in der Stadt wider – zum Beispiel wenn wir uns via Google Maps zum Ziel navigieren lassen, Fotos von unseren Erlebnissen bei Instagram posten und bei Facebook nach interessanten Veranstaltungen suchen. Wir wünschen uns einen persönlichen Begleiter, der uns immer wieder Neues zeigt.

Die App: Inhaltliches Konzept und Design

Auf Grundlage einer Umfrage zum Nutzungsverhalten der Leser von Mit Vergnügen, der Betrachtung des App-Marktes sowie den Ausführungen zum Design und der Markenstrategie von Unternehmen wurde eine App entwickelt, mit der Mit Vergnügen sich singulär im Markt positionieren kann.

Die App „cheq Berlin“ ist ein digitaler Begleiter, der dem Nutzer auf einer Karte personalisiert, das heißt genau auf seine Interessen abgestimmt, einerseits Veranstaltungen in seiner Umgebung anzeigt, andererseits bietet sie ihm die Möglichkeit, im ganzen Raum Berlin nach Veranstaltungen zu suchen. Die App soll einen kompletten Überblick über die Veranstaltungsvielfalt Berlins gewähren, legt dabei aber gleichzeitig Wert auf Lokalität und trifft eine für den individuellen Nutzer passende Auswahl. Besonders sollen Geheimtipps wie beispielsweise Pop-Up-Shops und spontane Happenings sowie kleinere Läden und deren Veranstaltungen, die auf den bekannteren Veranstaltungsseiten oftmals nicht gelistet sind, in der App sichtbar werden. Darüber hinaus ist die App ein Planungswerkzeug für Veranstaltungen, denn es ermöglicht das Speichern von und Erinnern an Veranstaltungen. Mit der App kann der Nutzer Berlin neu kennenlernen und neue Orte entdecken, die ihm womöglich vorher verborgen waren.

cheq Berlin hebt sich damit von allen Apps im Markt ab, denn die App ist nicht nur hyperlokal, das heißt, fokussiert auf die unmittelbare Umgebung, sondern auch extrem personalisiert und auf die Interessen des Nutzers abgestimmt. Der Nutzer kann die Suche nach Veranstaltungen durch die Eingabe von Kategorien genauer eingrenzen und gezielt auf einer Karte nach seinem Standort und Events in der Umgebung suchen. Zudem geht cheq Berlin inhaltlich in die Tiefe und ermöglicht dem Nutzer, auf Locationseiten nach weiteren Veranstaltungen (in der Zukunft) zu suchen.

Nutzung der App

Ein Prototyp der App ist hier aufrufbar.

Auf Anfrage schicke ich gern die komplette Arbeit zu oder stehe für weitere Fragen zur Verfügung.

Charlott Tornow